Radverkehr auf den Elbinseln
„Sprung über die Elbe“, 2 ½ Jahre Grün geführte BSU, Umwelthauptstadt, IBA, Freizeitrundkurs, Radverkehrsstrategie...
Norderelbe gesperrt für den Radverkehr
Zu erwarten wäre, dass es inzwischen überhaupt kein Problem mehr ist, mit dem Fahrrad von Wilhelmsburg und der Veddel über die Norderelbe zu kommen und in Wilhelmsburg zu radeln. Leider ist das Gegenteil der Fall:
- Der Alte Elbtunnel ist für Pendler aus Wilhelmsburg und der Veddel nicht mehr zu nutzen. Wegen Renovierung ist für 3 Jahre nur eine Röhre frei und diese ist einen Einbahnstraße bei der Mittags die Richtung gewechselt wird. Natürlich (Verschwörungtheorie) ist diese Röhre nicht so herum, wie es die Wilhelmsburger bräuchten, sondern passend für die Menschen, die nördlich der Norderelbe wohnen. Ich bin 3 Monate auf der Fahrbahn entgegen der Einbahnstraße gefahren, wenn kein Auto in der Nähe war. Daraufhin hat HPA (Hamburg Port Authoritiy) ein Hausverbot gegen mich verhängt. (Die Lokalpresse berichtete.)
- Im ganzen Sommer 2010 war eine Baustelle an den Elbbrücken. Die Verkehrsführung für den Radverkehr war einfach chaotisch. Aus dem Nichts tauchten plötzlich Radfahrverbote auf. Die zuständige Revierwache 41, wusste auch nicht, wie man durch die Baustelle kommt. Die meisten Polizisten vermuteten, dass das Radfahren während der Bauarbeiten ganz verboten sein. In der Baustelle selbst gab es einige schwere Unfälle von Radfahrern, die in den Boden einbrachen.
- Bleibt nur noch als letzte Elbquerung die Freihafenelbbrücke. Für die Versmannstraße braucht man nerven, aber immerhin fährt sich das Hafen-City Ende wegen gänzlich fehlender Radverkehrsanlagen schnell und auf dem neuen Asphalt rollt es sich gut. Der kombinierte Geh- und Radweg von und hinter der Freihafenelbbrücke ist aber ein teilweise hoch gefährliches Desaster. Besonders an der Einmündung Sachsenbrücke bestehen wegen der Flutschutzwand keine Sichtdreiecke. Ich habe beim Planverfahren für die Hochwasserschutzanlage gegen den durchgängig zu schmalen Geh- und Radweg Widerspruch eingelegt. Dem wurde mit Verweis auf den äußerst geringen Radverkehr nicht entsprochen.
Die Lage für den Fuß- und Radverkehr ist so schlecht, dass sie schon fast die grundgesetztlich garantierte Bewegungsfreiheit tangiert: Ohne Auto oder Fahrkarte kommt man kaum über die Elbe.
Fassung vom 15.02.2011