Überblick

Verkehrsgutachten schickt den Schwerlastverkehr durch die Veddel
Politische Einordnung
Grundsätzliches zur Verlegung der Wilhelmsburger Reichsstraße
Verlegung der Abfahrt Wilhelmsburg-Mitte an die Rotenhäuser Straße

Unterlagen zum Planfeststellungsverfahren Verlegung Wilhelmsburger Reichsstraße online

Die BSU hat die Unterlagen zum Planfeststellungsverfahren online zum herunter laden gestellt. Leider sind es ein paar mehr Dateien und sehr viele Seiten...

Schwerlastverkehr mitten durch die Veddel

Inzwischen habe ich es geschafft, eines der beiden Verkehrsgutachten, nämlich das von Argus, zur Verlegung der Wilhelmsburger Reichsstraße zu lesen. Es ist seit dem 17.02.2011 online. Die Anschlussstelle Rotenhäuser Straße funktioniert vor allem deshalb, weil der Schwerlastverkehr aus dem Hafen nunmehr nicht durch die Mengestraße, sondern durch die Veddel geführt wird. Beide Gutachten, das von Argus und das von PTV, gehen davon aus, dass es eine direkte Verbindung von der Wilhelmsburger Brücke zum Veddeler Damm (hafenseitig) entsteht. Siehe dazu:

Wilhelmsburger Platz - Blickrichtung Norden

Vor sieben Jahren hat sich die GAL eindeutig gegen diesen so genannten Bypass über die Veddel – auch Veddeler Abstich genannte – ausgesprochen. Die direkte Verbindung aus dem Hafen auf die Autobahn-Anschlussstelle Georgswerder würde die Veddel wieder unbewohnbar macht, wie zu der Zeit, als die B4/75 noch durch die Veddeler Brückenstraße verlief, statt wie heute außen herum auf der A252.

Bypass Veddel oder Abstich Veddel zwischen A252 Wilhelmsburger Reichsstraße und Veddeler Damm / Am Saalehafen

Politische Einordnung

Leider konnte ich noch nicht heraus finden, ob dieser Veddeler Abstich schon zu Zeit der Grünen Leitung der BSU wieder aus aus dem Sondermüll gezogen wurde. Die bisher erreichbaren Funktionäre waren mit den Verkehrsgutachten nicht vertraut. Unabhängig davon, wer diese Planung zu verantworten hat – leider wird die gute Idee, die Wilhelmsburger Reichsstraße zu verlegen, durch gefährliche Randbedingungen diskreditiert. Die Randbedingungen können dabei im Planverfahren kaum angegriffen werden. Wohl aber werden Sachzwänge geschaffen, die nachher zwingend dazu führen, den aus der Mengestraße verdrängten Schwerlastverkehr irgendwo anders abzuwickeln. Z.B. auf der Veddel.

Grundsätzliches zur Verlegung der Wilhelmsburger Reichsstraße

Grundsätzlich halte ich die Verlegung für eine gute Idee. Nur eine Verlegung erzwingt Lärmschutz zwischen Eisenbahn und östlich angrenzender Wohnbebauung. Die Lärmbelastung durch die Bahn ist jetzt bereits so hoch, dass kein zusätzlicher Lärm mehr erlaubt ist. Die jährlich bereit gestellten Bundesmittel für eine entsprechende Lärmsanierung, aus dem sonst der Lärmschutz bezahlt werden müsste, sind so gering, dass erst nach Jahrzehnten mit Lärmschutz zu rechnen wäre. Davor werden die Mittel für noch stärker belastete Wohnbebauung verwendet.

Im Bereich zwischen Ernst-August-Kanal und Mengestraße am Ort der jetzigen Reichsstraße werden Fläche frei, wo neuer Wohnraum geschaffen werden kann. Die Verlegung kann nur jetzt oder in 80 Jahren wieder erfolgen, da jetzt die Brücken hinüber sind und ohnehin durch neue ersetzt werden müssen. So ist die Verlegung der Wilhelmsburger Reichsstraße B4/75 finanzierbar, da die Erneuerung der Brücken unter laufendem Verkehr nicht wesentlich billiger wäre.

Natürlich wäre es besser, ganz auf die Wilhelmsburger Reichsstraße verzichten zu können. Dazu müsste aber massiv LKW- und PKW-Verkehr verringert werden. Sonst würden die Laster und Autos stattdessen durchs Reiherstiegviertel fahren. Nötig ist, den Schienenknoten Hamburg für den Güterverkehr deutlich auszubauen und die Hauptabfuhrstrecken Richtung Hannover und Berlin deutlich leistungsfähiger zu machen. Zudem benötigt die S-Bahn dringend weitere Züge. In dieser Legislatur wurden immerhin die Fahrten der Metronom-Züge verbessert.

Zur Verlegung der Abfahrt Wilhelmsburg-Mitte

Im Zuge der Verlegung der Wilhelmsburger Reichsstraße plant die BSU die Verlegung der Abfahrt Wilhelmsburg-Mitte von der Mengestraße/Neuhöfer Straße an die Rotenhäuser Straße. Die Verlegung der Reichsstraße halte ich für sinnvoller, als die kaputten Brücken am jetzigen Standort zu ersetzen und dabei die Reichsstraße auszubauen. Die Verlegung der Abfahrt von der Neuenfelder Straße an die Rotenhäuser Straße halte ich aber für problematisch.

Der massive LKW-Verkehr, der derzeit über die Mengestraße auf die Reichsstraße fährt, würde sich seinen Weg durchs Reiherstiegviertel suchen. Auch die PKW würden statt auf den dafür ausgebauten Straßen durch das enge Bahnhofsviertel fahren. Die Wege führen genau durch die "Schulhöfe" der dortigen Schulen. So hat die Gesamtschule Gebäude auf beiden Seiten der Rotenhäuser Straße und der Schulkomplex Elbinsellschule wird über eine Gemeinschaftsstraße hinweg gebaut, die dann Autobahnzubringer wird. Selbst wenn die Wege nach Osten und Westen gesperrt würden bzw. blieben, wäre keine Lösung gefunden. Die Kreuzung Dratelnstraße / Neuenfelder Straße schafft nicht den jetzigen Verkehr und müsste sehr groß ausgebaut werden, über die dort gebündelten Achsen des Rad-, Fuß-, Skate- usw. Verkehrs. Im Norden müsste der dafür völlig ungeeignete Vogelhüttendeich mit enger Wohnbebauung noch mehr Verkehr aufnehmen.

Karte über die verlegte Abfahrt
Hamburg Wahl 2011
Übersicht
Meine Kandidatur für den Wahlkreis 2
Abfahrt Rotenhäuser Straße der Wilhelmsburger Reichsstraße
S-Bahn Baustelle: Brief wegen erwarteter Überfüllung ab S-Veddel
Baustelle S-Bahn 20.01.2011 - 24.01.2011: Reisebericht vom Freitag morgen 21.01.
Meine Agenda zur Wahl 2011
Radfahren auf der Elbinsel
Mathias Bölckow
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Fassung vom 19.02.2011